Weserdrachencup KSG – Verkehrte Welt … 13.–15.06.2014



Es ist ja manchmal schon verrückt. Da geht man die letzten Jahre sehr gut (oder zumindest gut) vorbereitet mit hohen Erwartungen hier in Minden an den Start, um sich dann nachher mit einem leicht gequälten Lächeln über nicht ganz so positive Ergebnisse zu „freuen“.

Wie solls dann erst mit einem halb trainierten Boot , nur 18 Paddlern und wechselnden Gastpaddlern laufen?? Natürlich … Erfolg auf ganzer Linie!

Es sieht zwar immer etwas blöd aus, erst rumzujammern und dann zu gewinnen, aber paradoxerweise hatte beides seine Berechtigung.

Die größte Überraschung war wohl die Langstrecke am Freitag, wo wirklich nur die eigene Leistung maßgeblich ist. Mit 18 Paddlern, einem kurz vor dem Start noch mal umgebauten Sitzplan (hier wieder Dank ans ABB Team) und Aushilfstrommlerin Vicky, ging es ohne allzu großen Hoffnungen, aber dem Ehrgeiz, das Beste draus zu machen, auf die ca. 2000 Meter lange Strecke vom Pio-Hafen zur Weserbrücke und wieder zurück zur KSG. Mag sein das es optisch nicht sooo schön von draußen aussah, aber vom Start bis ins Ziel gaben alle im Boot, inkl. Steuermann und Trommlerin, alles, Stephan fuhr eine super Linie durch die Wende, und auch der Umstand, das wir noch vor der Schiffmühle in den Strom ziehen mussten um ein Boot zu überholen (dabei sei erwähnt das die „Wellenmacher“ sehr fair recht weit rechts fuhren), konnte uns nicht stoppen. Mit 8.21,18 min. holten wir uns den Sieg mit etwas mehr als einer Sekunde vor den Full Pipes und ca. 6 Sekunden vor den Underwaters. Es war wirklich kaum zu glauben.

Weiter ging es Samstag und Sonntag mit der 300 Meter Kurzstrecke, wo in vier Vorläufen, jeweils auf den vier unterschiedlichen Bahnen auf der Weser, die Finalläufe ermittelt wurden. Und auch hier lief es super. Nach drei Vorläufen lagen wir am Samstag Abend doch relativ deutlich vor den Full Pipes auf Platz 1, der zur freien Bahnwahl für das Finale am Sonntag Nachmittag berechtigte. In Minden, gewässerbedingt mit unterschiedlichen Tiefen und Strömungen auf den Bahnen, sowie ohne vernünftige Ballonierung nicht ganz unerheblich.

So ging es Sonntag Vormittag in den letzten Vorlauf auf Bahn 2. Nach dem Start lagen wir deutlich in Führung, aber Bahn 3 zog sofort auf unsere Welle, okay, nicht unbedingt ungewöhnlich für Minden. Aber dann verlor der Steuermann wohl etwas die Gewalt übers Boot, kam immer näher. Stephan reagierte blitzschnell, zog uns Richtung Ufer um eine Kollision zu vermeiden. Es ging dann mit 3 Booten rechts an der Mittelboje vorbei, wir verloren dabei sicher etwas Zeit und ärgerten uns auch ein wenig, das die Rennleitung das Manöver nicht gesehen hatte. Der Ärger wurde noch etwas größer als uns dann die Full Pipes, mit einer zugegebenermaßen hervorragenden Regattabestzeit, in ihrem letzten Lauf noch Platz 1 in der Gesamtwertung entrissen ( na ja, nach Adam Riese waren wir immer noch die Schnellsten, aber was solls…).

Freie Bahnwahl damit adé. Wir traten zum A-Finale auf Bahn 2 an, auf 3 die Full Pipes, auf 1 KC Hameln und auf 4 die SCHWENKER DRAGON HUNTER. Der Start lief gut, aber absetzen konnten wir uns damit, wie in diesem Feld nicht anders zu erwarten, nicht. Die Hamelner blieben sehr fair auf der 1, Stephan fuhr eine schöne Linie, wir legten noch mal alles in den Endspurt, und nach Zieldurchfahrt das (fast) immer gleiche Spiel in Minden: keiner wusste gar nichts. Damit wieder Hochspannung bei der Siegerehrung: auf Platz 4 die Schwenkers, puh, auf Platz 3 KC Hameln, super, und auf Platz 2?...na?...na? Achim legte einen Trommelwirbel nach dem anderen auf die Bühne, und ließ dann die Katze endlich aus dem Sack..Platz2 … Jacob Full Pipe Dragons, eine Hundertstel hinter uns!! Unfassbar, Doppelsieg! Natürlich mit etwas Glück, die Full Pipes und SCHWENKERS waren sich ein wenig in Gehege geraten, und bei diesen geringen Abständen … , trotzdem nicht unverdient, wir waren letztlich die Stärksten in den Vorläufen gewesen.

Was ist zum Weserdrachencup noch zu sagen? Schon wie bei der Alten Fahrt und in Hannover war die Stimmung im Team sehr gut. Und gerade nach der sportlich unbefriedigenden Regatta in Hannover kam das tolle Ergebnis hier genau richtig, um endlich mal wieder Selbstbewusstsein zu tanken.